Jonas Alaska – The next song is a sad song

JONAS ALASKA – 02.12.2016, Franz Mehlhose, Erfurt –

Freitag. Erfurt. Kälte. Franz Mehlhose.
Und unser erste Frage am Einlass war: „Sind sie zu zweit oder zu dritt?“ Nicht das diese Frage eine existenzielle Bedeutung gehabt hätte, aber wir wollten unbedingt vorher wissen, ob wir das epische Dreigestirn Jonas, Billie und Mikhael zusammen erleben durften.

Und verdammt nein, sie waren nur zur zweit, Mikhael Paskalev war an diesem Abend nicht dabei. Sehr schade. Wir durften bereits im Sommer zum „Sound of Bronkow Festival“ alle drei Künstler zusammen auf der Bühne erleben und das war eines der besten Konzerte in diesem Jahr. Aber nun gut, nichts ist ein Wunschkonzert im Leben, wobei ein Konzert von Jonas Alaska diese Bezeichnung fast verdient hat.

 

Bestuhlte Mehlhose

So suchten wir uns einen Platz im bestuhlten Mehlhose, einer kleinen, sehr familiär anmutenden Konzert-Location. Und da die besten Plätze im Frontbereich der Bühne bereits vergeben waren, setzen wir uns an die Seite, mit bestem Blick auf die kommenden Protagonisten.

The Radar Post, als Support, kann ich musikalisch nicht zum Danish Dynamite hinzuzählen, waren seine Songs sehr ruhig und von einer unterschwelligen Melancholie getragen. Nur an wen erinnerte mich diese Stimme? Ich habe bestimmt drei Lieder gebraucht, um darauf zu kommen, wo ich diese Stimme schon mal gehört habe. Irgendwann war dann die Erkenntnis da und ein Flavian Graber von We Invented Paris tauchte vor meinem inneren Auge auf. Sie klingen zum verwechseln ähnlich, das gefiel mir irgendwie und der Einstieg ins Konzert war somit schon mal gelungen.

 

Nahtlos und doch anders

Dann war Jonas Alaska dran. In seiner ruhigen, leicht traurigen und trotzdem verschmitzten Art präsentierte der Norweger eine Auswahl seiner Songs von den Platten Younger und Tonight im Mix mit neuen Stücken. Wie wir am Ende der Show festgestellt hatten, waren es ungewöhnlich viele Stücke, welche Herr Alaska anfangs allein und ab dem fünften Lied mit seiner Freundin Billie zusammen präsentierte. Und diese Vorstellung knüpfte nahtlos an den Auftritt beim Sound of Bronkow an. Es war berauschend, wenn auch der Wermut des Fehlens von Mikhael ein wenig auf die Euphoriebremse tropfte. Aber das konnte ich in meinen Gedanken ganz gut abschwächen, denn irgendwie stand er für mich mit auf der Bühne und gliederte sich in seiner unnachahmlichen, inbrünstigen, gesichtszerreißenden Art in die Songs ein.

Jonas Alaska derweil reihte einen depressed and sad Song an den nächsten und bescherte uns mit seinem Konzert vorfristig ein kleines Weihnachtsgeschenk in Erfurt. Vielen Dank dafür!  Aber bitte lieber Jonas, bring beim nächsten Konzert in der Nähe bitte den Mikhael mit, egal ob in Unterhosen, im Glitzeranzug oder mit Schnauzer, völlig egal, Hauptsache er ist dabei. Nicht das mir aktiv etwas gefehlt hat an diesem Abend, aber Mikhael Paskalev ist für mich so ein wenig das berühmte Salz in der Suppe beim Trio um Jonas Alaska.

Eure Zweikanäle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*