SOUND OF BRONKOW – 2. – 4. September 2016, Societaetstheater, Dresden –
Warum ich hier Jonas Alaska für einen separaten Blog ausgewählt habe, kann ich gar nicht so klar umreißen. Vielleicht ist es eine kleine musikalische Vorliebe in mir drin, welche mich zu dieser Entscheidung kommen ließ.
Aber lange Rede, kurzer Sinn. Das wir bereits am ersten Tag von der musikalischen Vielfalt des Sound of Bronkows, dem Singer/Songwriter Festival in Dresden, begeistert waren, könnt ihr im Freitagsblog nachlesen. Hier möchte ich mich einfach nur dem feinfühligen, teils traurigen aber durchaus verschmitzten Norweger Jonas Alaska widmen.
Erste Schritte
Meine erste Begegnung mit besagten Künstler fand auf Spotify beim Song ‚How could I forget‘ statt und ich dachte, Jake Bugg lässt grüßen. Ja weit gefehlt, überhaupt nicht Jake Bugg. Denn als ich Jonas Alaska dann live erleben durfte, als Headliner am Freitag, jagte ein Lächeln das Nächste. Die Bühne im Großen Saal des Societaetstheaters war mit drei Mikrofonen und einer akustischen Gitarre bestückt und ich konnte mir ausmalen, wohin das führen würde. Ich freute mich diebisch und konnte es kaum erwarten, Jonas Alaska und seinem norwegischen Charme hinterher rennen zu dürfen.
Obwohl alle Stühle im Großen Saal des Societaetstheaters abgebaut und verstaut waren, war der Bereich vor der Bühne mit ausschließlich sitzenden Zuhörern belegt und so setzen auch wir uns direkt vor die Bühne, für uns der beste Platz, um ein paar kleine Videos von Jonas Alaska zu drehen.
Wenn @jonasalaska seine Gitarre nimmt und spielt, bekommt Leidenschaft ein Gewand! #SoB @KFkonzerte pic.twitter.com/TNSVhS6dTH
— Zweikanal (@zweikanaldd) September 2, 2016
Jonas Alaska startete allein und schickte eine kleine melancholische Welle ins bereite Publikum. Das er vor jedem zweiten Lied die Ankündigung “ … the next Song is a sad Song.. “ brachte uns Zuhörer und auch ihn selbst immer wieder zum Schmunzeln. Auf der nach oben offenen Sympathieskala sammelte er damit Punkt für Punkt. Aber was war nun mit den zwei anderen Mikrofonen? Natürlich erwartete ich weitere Stimmen, aber Herr Alaska spielte erst einmal in aller Ruhe allein weiter, so geschätzt fünf Songs, bevor er seine Freundin Bilie und seinen besten Freund Mikhael auf die Bühne, an die besagten Mikrofone, bat.
Ein inneres Lachsbrötchen
Und es stellte sich genau das ein, was ich gehofft hatte. Ein fantastisches Trio beanspruchte mit ihren Stimmen den ganzen Saal, sie füllten ihn mal melancholisch ruhig, mal kräftig explodierend, aber immer in vollkommen abgestimmter Art und Weise aufeinander, aus. Kurzer Beweis zu ‚Tonight‘ gefällig:
Das das Trio zutiefst freundschaftlich miteinander verbunden ist, war bei jeder Liedzeile spürbar. Der hier dargeboten Indie-Folk zahlte mächtig auf das Singer/Songwriter Deckblatt des SoB`s ein. Und es kam wie es kommen musste!
Spürbarer Spaß auf der Bühne, zieht spürbaren Spaß im Publikum nach sich, so will es das ungeschriebene Konzertgesetz!
Denn der volle Saal quittierte jeden Song mit Begeisterung und tosendem Applaus.
Ein Schmunzeln
Das hier, um auch kurz modische Aspekte zu bemühen, das deutlich eingekürzte Substitut zum gemeinen norwegischen Pulli vorgestellt wurde, soll nur eine Randnotiz bleiben, genauso wie das zwischenzeitlich überschäumende Bier von Mikhael. Ein kurzes „Schwepperrunde“ nach vorn zurufen, schien mir zwar angebracht, konnte ich allerdings nicht in meinem rudimentären norwegischen Vokabular finden.
Jonas Alaska und seine Musik sehe ich nach diesem Auftritt etwas anders. Ist sein letztes Album eher rockig und kraftvoll, scheint er zu seinen musikalischen Wurzeln eine viel tiefere Beziehung zu haben, als es sich vor dem Konzert für mich darstellte.
Euer Zweikanal
Ein Gedanke zu „Jonas Alaska – Ein Norweger in Dresden“