~ Sunset Sons ~ Fernweh vorprogrammiert

SUNSET SONS – 18.08.2016 – Jena, Kulturarena

Wer unsere Social-Media-Kanäle verfolgt, hat vielleicht mitbekommen, dass in Jena noch vor kurzem Kulturarena war. Und ich als Thüringerin wollte in diesem Jahr endlich mal dabei sein. Meine 1. Kulturarena und mit insgesamt vier Konzerten ein doch respektabler Auftakt. Das erste Konzert von Les Yeux d’la Tête hatte mich schon komplett umgehauen (siehe Blogartikel), beim zweiten Konzert mit den norwegischen Jungs von Kakkmaddafakka hab ich mich dann schon wie zuhause gefühlt. Es macht sich Wohlbehagen in meinem Herzen breit, sobald man die Arena betrat und das Rund des Festivalgeländes zu meinem Wohnzimmer wurde. Heimelige Gemütlichkeit, bloß ohne Couch.

Mein 4. und letztes Konzert

Die britisch-australische Formation um Frontmann Rory Williams hatte es mir schon vor ein paar Monaten mit dem Lied „Disco Bands“ angetan und landete damit prompt in einer unserer Spotify-Playlists. Dann wurde das Programm der Kulturarena 2016 veröffentlicht und ich entdeckte die Sunset Sons darauf, ein kleiner Aufschrei ging durch meinen Kopf, hatten wir uns doch vorgenommen, alle Künstler in unseren Playlists irgendwann einmal live zu sehen.

Verschlagen hat es mich dann an diesem Abend alleine auf das Kulturarena-Gelände. Vor einem Jahr hätte ich mir noch nicht vorstellen können, das zu tun. Allein? Viel zu langweilig. Weit gefehlt, weiß ich mittlerweile. Abgelenkt von dem einen oder anderen elektronischen Gerät und diversen Social-Media-Kanälen, kann man sich allein in Ruhe fallen lassen und die Musik auf jede Faser des Körpers wirken lassen. Das war mein großer Plan für diesen Abend.

So mutterseelen allein allerdings ca. 1 ½ h auf die Band zu warten, war dann doch kein großes Vergnügen. Grrr…ich war sogar richtig motzig und genervt. 20 Uhr gab der Support, das Vater-Tochter-Gespann Tom Curren und Lee-Ann alias Betty The Shark, ihr Bestes, die Kulturarena-Gemüter aufzuwärmen. Was nur mäßig gelang. Es folgte eine Viertelstunde Umbaupause und irgendwann, kurz vor 21 Uhr, war es dann endlich soweit. ENDLICH…

Stimmung im Keller

Jetzt musste ich erst mal wieder warm werden. Und das meine ich nicht temperaturtechnisch! Irgendwie war meine Stimmung im Keller. Ich saß noch bis zum 2. Lied auf der Tribüne und schaute mir grollig alles von oben an. Aber so sollte dieser Abend nicht enden, nein. Ich wusste, wenn ich jetzt nicht aufstehe und mich in die Nähe der ersten Reihe begebe, wird das heute nix mehr mit mir und den Sunset Sons. Hallo? Zu einem Konzert sitzt man ja auch nicht. Also gab ich meinem verstimmten Schweinehund einen Arschtritt und marschierte geradewegs auf die erste Reihe zu. Und prompt kam dieses Lied:

…und ich war wieder besänftigt.

Die Ankunft des Busses

Ich wurde abgeholt. Der Sunset Sons Bus öffnete die Türen und ließ mich herein. Zu „She Wants“ reisten wir durch quirlige britische Städte, mit „Know My Name“, zog es uns im Abendlicht weiter Richtung Küste, um bei „On The Road“ durch den Bus tanzend die schönsten Aussichten auf das Meer zu feiern. Bei „Loa“ waren wir plötzlich zurück in Jena, mit hochgerissenen Armen und aus vollen Kehlen singend: „All I wanted, all I wanted is you. All I wanted, all I wanted is you.“

Mist, jetzt habe ich Fernweh!

Und so tanzte ich im Bus der Sunset Sons in den Jenaer Sonnenuntergang und ließ mich von der Musik und der Band mitnehmen auf diese Reise. Frontmann und Keyboarder Rory Williams versprühte dabei tonnenweise typischen Surfer-Typ-Charme und beglückte vor allem die Mädels der ersten Reihe damit (ausgenommen mich natürlich). Immer wieder löste er sich von seinem Keyboard und enterte den Rand der Bühne und ließ die Mädels, aus dem einzigen deutschen Fanclub, laut losschreien. Ihre Herzen müssen stehen geblieben sein, als er über die Brüstung kletterte und singend, umarmend und knutschend durch die Menge zog.

Nach nur einer Stunde war dieser Sommer-Trip vorbei und für mich nun auch die Kulturarena Jena.

Ich machte mich allein auf den Heimweg, mit den Sunset Sons im Herzen und einem herrlich entspannten Abend in den Beinen.

Bis nächstes Jahr, liebe Kulturarena. Ich bin gespannt, welche Highlights du uns dann ins schöne Jena bringst. Und dann zeige ich auch dem anderen Zweikanal deine Schönheit.

Eure Chérie

 

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