RAZZ vs. ABAY im Werk2 Leipzig

RAZZ vs. ABAY – 25. Oktober 2018 – Werk2 Kulturfabrik, Leipzig

Es war an einem Freitag!

Freitags, wisst ihr Bescheid, die erste Amtshandlung eines musikinteressierten Menschen nach dem Augen öffnen: Handy unter dem Kissen hervor kramern, Wecker ausstellen, Flugzeugmodus aus, Spotify an und erstmal alle Neuerscheinungen durchforsten. Denn Freitags ist Release-Tag und DER Tag für neue Musik auf meinen Ohren.

Und so war es an einem Freitag (am 1. Juni 2018) um mich geschehen. Denn da veröffentlichte Abay ihr neues Album „Love & Distortion“. Ich war auf der Stelle begeistert und hörte mich sommertrunken und energiegeladen durch dieses wunderschöne Stück Musik. Vollends erwischt hatte mich dann Abay, als ich den Videomitschnitt eines Live-Gigs auf der Dachterrasse meines Lieblingsradiosender FluxFM in meiner YouTube-App bewundern konnte. Da wusste ich, die muss ich live sehen. Unbedingt!

Das Video vom Morning-Showcase auf der Dachterreasse des Berliner Radiosenders FluxFM dürft ihr euch an dieser Stelle gern mal reinziehen und dann geht’s gleich weiter mit meinem Bericht über das Konzert, 4 Monate später, in Leipzig.

 

Abay mit voller Wucht

Ich war noch gar nicht auf Abay eingestellt als auf einmal die Mannen um Frontmann Aydo and himself die Werk2-Bühne bestürmten und mit oben benannten Song den Abend blitzartig eröffneten. Die Takte krachten von der Decke, prasselten auf mich herüber und ließ sofort das wohlig warme FluxFM-Sommer-Gefühl durch mich hindurch fließen. Es sollte also so sein. Also war ich.

Vollkommen routiniert, souverän, etwas abgekühlt, aber dennoch nicht minder beeindruckend strömte Abay durch meine Adern. Sie zogen durch. Und meine schwergewordenen Tanzbeine wurden endlich wieder wach und schüttelten sich zu den Liedern, die ich so viele Male im letzten Sommer genoss. Fast ausschließlich alle vom aktuellen Album, mit „Different Beds“ und „1997“ gab’s nur zwei Ausnahmen vom großartigen zweiten Album „Everything’s Amazing And Nobody Is Happy“. Für mehr hat es wohl auch nicht gereicht, denn nach 10 Liedern war’s schon wieder vorbei. Viel zu schnell vorbei. Ihr kennt sicher das Gefühl, wenn man meint noch nicht alles gesehen, gefühlt, erlebt zu haben. So war’s auch hier. Es fühlte sich so unfertig an, dass ich nach einem grandiosen Set trotzdem etwas bedrückt den Weg zur Bar antrat um mich für Band Nummer 2 an diesem Abend mit Flüssigem zu wappnen.

Umso mehr freue ich mich auf die kommende Tour in 2019 und auf Abay in voller Länge. Merkt euch schon mal die Tour-Dates vor und sichert euch die Tickets. Ich bin definitiv wieder mit von der Partie.

 

RAZZ ließ Leipzig hüpfen

Die Jungs von RAZZ und es waren wirklich Jungs, die neben den „Alten“, die vorher das Leipziger Publikum bespielt hatten, noch viel jünger wirkten, kamen mit gleichermaßen Energie auf die Bühne. Und auf den Takt genau hatte man das Gefühl auch die Gäste des Werk2 sind um einiger Jahre verjüngt wurden. Sind die älteren Abay-Fans eine Reihe nach hinten verschwunden? An der Bar hängengeblieben? Oder gar gegangen? Kam die junge Razz-Gemeinde etwa nur zum Konzert ihrer Helden? Ich hab’s so genau nicht beobachtet, es fühlte sich aber auf einmal wie ein ganz anderes Konzert an. Nicht schlechter. Mindestens genauso gut, wenn nicht sogar in Facetten besser.

RAZZ hatte mich schon vor zwei oder drei Jahren mit dem Lied „Youth and Enjoyment“ ziemlich aus den Latschen manövriert. Rauf und runter und in Dauerschleife. Barfuß tanzen. Ein so wahnsinnig energiegeladener Song auf den wir natürlich bis zum Schluss warten mussten.

Die Reise dahin war mir ein Fest, ließ ich mich doch anstecken von der Wucht und Dynamik dieser jungen Band und des verjüngten Publikums um mich herum.

Danke für diesen Abend.

Eure Heike

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