geschrieben von Heike
Festivalfeelings mit Corona-Dämpfer
Diese Überschrift geht mir eigentlich sowas von zuwider und trotzdem drückt sie das aus, was es ist bzw. was es war. Es war ein Festival, aber eben leider ein Festival welches aufgrund dieser k*** Pandemie nicht so stattfinden konnte wie wir alle es gewohnt waren. Wir – das sind wir Heimspieler – die Familie. Und leider durften in diesem Jahr nur 500 aus der großen Familie das Heimspiel genießen. Und genau denen gebührt an erster prominenter Stelle (hier im ersten Absatz) der größte Dank. Denn ohne sie (uns) hätte es überhaupt kein Festival gegeben. Sie (wir) waren es, die auch aufgrund von Abstandsregeln, teureren Ticketpreisen, weniger Bands, komischen Tanz-Umständen und Biertisch-Garnituren (anstatt Picknickdecken), dem Festival trotzdem treu geblieben sind. Umso schöner ist es gewesen, dass Familie zu Knyphausen zu allerletzt ankündigte, dass alle, die dieses Jahr das Heimspiel besucht haben, auch für nächstes Jahr Vorkaufsrecht auf die sonst so begehrten Tickets bekommen. DANKE dafür!
Das erlesene Line-Up
Wie alle Jahre zuvor war das Line-Up hervorragendst ausgesucht und entsprach genau meinem Geschmack. Es passt einfach nahezu immer. Deshalb: Hier an der Stelle auch ein großes Dankeschön an die beiden verantwortlichen Booker Benjamin und Gisbert. Von denen ich weiß, dass es üüüüberhaupt nicht einfach war, so kurzfristig und unter diesen Bedingungen vernünftige Bands zu buchen.
Leider, leider, musste ich an den ersten beiden Tagen passen. Spektakulärerweise sollten genau an diesen zwei Tagen meine Herzensbands spielen: Die Höchste Eisenbahn und der Gisbert höchstpersönlich mit seinem Kollegen Kai Schumacher. Meine Optionen für beide Tage sahen nämlich rosig aus. Donnerstag, 29.07., durfte ich Gisbert in Jena zur Kulturarena erleben (ihr habt schon davon hier gelesen) und am Freitag, 30.07., musste ich einfach L’Aupaire zur Kulturarena sehen, den hatte ich nämlich tatsächlich noch nie live gesehen. Die Höchste Eisenbahn dagegen schon…puh gefühlt mindestens 10x…ich hab die Anzahl jetzt nicht genau im Kopf. Auf jeden Fall schon oft. Also verzichtete ich schweren Herzens auf den neuen Heimspiel-Donnerstag und den Freitag für die beiden Konzerte in der Heimat.
Der Festival-Samstag
Die Vorfreude war groß. Zum Heimspiel zu fahren ist wie ein Heimkommen. Ein wundervolles Open-Air-Wohnzimmer. Mit wundervollen Menschen, denen es ganz genauso geht wie mir. Unterhält man sich mit den anderen Heimspiel-Besuchern, dann hört man überall das selbe: UNSER HEIMSPIEL – UNSERE FAMILIE…wie schön wieder hier zu sein! So in etwa 😉
Finn Ronsdorf
Aufgrund der Absage von ÄTNA durften wir dem jungen aufstrebenden Finn Ronsdorf lauschen, der aus Berlin kommend, glücklicherweise kurzfristig für ÄTNA einspringen konnte. Finn, du warst großartig: Wir haben gestaunt, geschmunzelt und aufmerksam deine Performance genossen. Er hat uns unterhalten. Er kam wie ein Gesamtkunstwerk daher, welches man erst mal sacken lassen musste. Seine Stimme und seine Inbrunst sein Kunstwerk vor uns zu präsentieren haben definitiv überzeugt. Er hat uns auf jeden Fall innehalten lassen. Aber irgendwie hat´s mein musikalisches Herz nicht berührt und nun ja, irgendwie war ich hungrig auf tanzen und da war einfach leider kein tanzen drin.
Sophie Hunger
Aber dafür kam ja noch unser/mein Highlight: Sophie Hunger! Verliebt hatte ich mich in Sophie zum Alinæ Lumr, im besten Konzertjahr 2019. Sie hatte mich vorher nie richtig richtig abgeholt. Dafür brauchte ich erst diese Live-Erlebnis. Oh Sophie, hast du uns begeistert. Und nun sollte es endlich die Wiederholung geben und das auch noch beim Lieblings-Festival. Ein ganz klein wenig wurde meine Freude allerdings gedämpft, als sie ankündigte, dass sie das gesamte Album „Halluzinationen“ auf die Bühne bringen will. Dafür hatte sie ihren kleinen Zauberchor mit, mit dem sie auch das Album eingesungen hat. Ich muss allerdings gestehen, ich bin nicht der größte Fan vom neuen Album. Die für mich besten Songs der Sophie Hunger würden also an diesem Abend nicht gespielt werden. Okay, schade…aber egal. Sie wird mich schon trotzdem begeistern. Und so war es dann auch. Ihre wahnsinnig starke Präsenz, ihre Emotionalität, ihre Art zu singen, ihr ganzen Wesen. Faszinierend und mitreißend. Und dann kommt ja immer noch dieser Heimspiel-Zauber dazu.
Der Festival-Sonntag
Und da war er schon der letzte Festival-Tag. Los ging´s nach ein bissle Sightseeing und Entspannung in Wiesbaden pünktlich 17:30 Uhr auf dem wundervollen Gelände des Weinguts vom Baron zu Knyphausen in Eltville. Nur diesmal musste ich die leckerer Weine des Weingutes verschmähen, hatte ich doch heute noch eine nächtliche Heimfahrt vor mir.
Lùisa
Die uns Heimspielern bekannte Lùisa sorgte für ein ganz zauberhaften Auftakt in den letzten Festivaltag. Schon 2017 durften wir sie beim Heimspiel bewundern. Damals noch als Solo-Künstlerin, heute mit Band. Definitiv eine Weiterentwicklung.
Black Sea Dahu
Mein kleines Highlight nach Sophie Hunger. Schon Jahre lang verfolgte ich den Aufstieg der Schweizer Familienbande. Mit Songs wie „My Dear“ und „In Case I Fall For You“ hatten sie sich schon längst in mein Herz gespielt. Immer wieder verpasste ich sie, wenn Konzerttermine sie nach Thüringen oder Sachsen führten. Aber nun sollte ich meine Livepremiere endlich kriegen. Und wie zauberhaft sie waren. Unbeschreiblich sympathisch und herzerwärmend führten sie nicht nur mit ihren Songs durch den finalen Heimspiel-Slot, vor allem die wirklich unterhaltsamen und wirklich laaaangen Gesprächen zwischen den Songs, in denen sie uns ihre Songs, ihr Leben und ihre Emotionalität noch tiefer in das Konzert haben abtauchen lassen. Ein großer und würdervoller Abschied vom Heimspiel 2021. Und in Zukunft werde ich hoffentlich Black Sea Dahu noch weitere Male erleben dürfen. Weils einfach ein Fest für die Seele ist.
FAZIT:
Ich will einfach nicht mehr Worte verlieren als nötig. Ihr kennt meine Heimspiel-Liebe und ich weiß jedes weitere Heimspiel wird egal in welchem Format und unter welchen Bedingungen für mich und die gesamte Heimspiel-Familie immer eins bleiben: LIEBE!
Danke an alle Heimspiel-Freunde, an Gisbert und seine wundervolle Familie, an alle Organisatoren und das gesamte Team. Danke für das herzerwärmende Heimspiel-Feeling.
Bis nächstes Jahr.
Heike