Jaguwar – Schicht auf Schicht – Konzertreview

JAGUWAR – 27.09.2019, Scheune, Dresden –

geschrieben von Torsten Arndt

Lange lange darauf gefreut, Jaguwar mal live erleben zu dürfen. In der Scheune war es nun endlich soweit. Nach den Franzosen von YEARHS – eine sehr gute Vorband-Auswahl – steigen die drei Lokalhelden mit Lunatic ein. Mein Hit. Zack, abgeholt! Und da war’s noch gar nicht richtig losgegangen.

Sounds mit einer Menge Hall, Delay, Schicht über Schicht bestimmen seit Jahren das Gewand von Jaguwar. Dazu imitieren vielseitige Effekte, Flächen eines Keyboards. Vermeintliche Hauptgründe dieser unheimlichen Soundwalls. Das gefällt mir ganz ausgezeichnet. Gefühlt im Wechsel werfen sich das wunderbare Frontdoppel Oyèmi Hessou und Lemmy Fischer den Gesangspart zu. Wer Jaguwar kennt, weiß das die musikalische Früherziehung – stimmlich besonders bei Herrn Fischer manifestiert – in die Hände von Robert Smith gelegt wurde. Gute Wahl!

Wahlberlinerin Hessou besticht durch eine äußert klare Stimme, welche sich immer wieder Bahn bricht, ganz wunderbare Melodien aufgreift und Songs aus einem aufkeimenden Noise-Gewitter herauszieht. Das ist irgendwie ganz nach meinem Geschmack. Und riesen Respekt an Qualitäts-Hektiker Chris Krenkel an den Drums. Das die Felle solchen Stick-Hagel aushalten.

Nach einer ausgedehnten Europatournee gab es am Freitag für das Heimpublikum neue Songs aufs Ohr. Scheint zu laufen für Jaguwar! Die neuen Bretter passen sich scheinbar ganz wunderbar in die Reihe bestehender Songs ein. Wobei ich hier mit etwas Vorsicht vermerken möchte, dass ich diese Neuen sicher nochmal hören muss, um mir ein genaueres Urteil zu erlauben.

Away und Night out fehlen nicht und runden den famosen Abend entsprechend ab. Erwartungen erfüllt. Großartiges Konzert. Gerne wieder! Jaguwar braucht sich hinter keiner der Shoegaze Speerspitzen wie Slowdive und My Bloody Valentine verstecken.

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