Sound of Bronkow – Triologie zum Festival Abschluss – Freitag

SOUND OF BRONKOW – 31.08. – 02.09.2018, Societätstheater, Dresden –

geschrieben von Torsten Arndt

Hearts Hearts aus Österreich eröffnen mir das Sound of Bronkow. Letztes Festival meiner diesjährigen Tour. Societätstheater. Hometown Dresden. The place to be. Garten, Lounge, kleine Bühne und natürlich der Saal waren extra dafür liebevoll hergerichtet. Und die charismatischen Österreicher führen sogleich das fort, was vor zwei Wochen beim Artlake Festival endete. Indietronic mit allerlei klanglichen Verschmelzungen.

Pop, Rock, Electro miteinander verwoben

Klasse, perfekter Start. Sie heben mein über die Saison hinweg schwingendes Festivalgefühl sogleich wieder auf oberstes Level. Und das sollte mir auch ohne Zelt, Hitze, Beefis und Kater für drei Tage erhalten bleiben.

Schon die Auswahl der Bands am Freitag war hinreißend. Während beschriebene Hearts Hearts die Softkelle schwingen, nutzen Hodja aus Dänemark eher einen musikalischen Baseballschläger. Hodja sind Gitarre, Drums und Voice. Laut, derbe, dirty. Und zu diesen drei exklusiven Typen fallen mir im Handumdrehen einige Storys ein, welche ich um die Dänen spinnen könnte. Verorten würde ich diese drei visuell und musikalisch eher im mittleren Westen Amerikas, am Rande eines Trailerparks, umgeben von nikotinhaltigen Rauchschwaden und von Whisky geschwängerter Luft. Da entstehen vor meinem inneren Auge sogleich Bilder. Aber Schwamm her und weggewischt. Die soulige Stimme von Frontmann Gamiel Stone erinnert mich unweigerlich an die Algiers. Powervolle Vocals schlagen – umringt von träshenden Drums und unglaublich verzerrter Gitarre – unlösbare Nägel in mein Trommelfell. Mördermäßig. Wo diese Kumpels & Friends immer diese Freaks auftreiben. Aber nicht lange fackeln, heißt es auch diesmal beim SoB. Es geht hintereinander weg.

Indridi in der Lounge lasse ich links liegen, um mich meinen Buddies von Krákow Loves Adana zu widmen. Konsequent werfen sie dystopische Klänge von Bass und Gitarre in den Ring. Wohlbekannt und hunderte Male rewindet, genieße ich bekannt tiefes Timbre von Deniz Cicek. American Boy und The Day the internet died sind Straßenfeger und für alle Dreampopjunkies und Synthiefreaks vielleicht Einstieg in dunklere Klangwelten.

Hob’N’Roll aus der Kneipe

Sie waren locker, leicht und entspannt die Spaß-Punker von Die Liga der Gewöhnliches Gentlemen. Im Radio versuche ich meistens wegzuhören. Geht heute nicht, weil die Hobby Rock’N’Roller heute durchaus Fun verbreiten. Garniert – mit zum Teil ins Nichts führende Geschichten – propagieren die fünf die als Smash-Punkbretter verkleideten Kinderlieder unter das Dresdner Volk. Das ist schon so skurril, dass es schon wieder cool ist. Der Zugang zu ihnen bleibt mir allerdings neuerlich verwehrt.

Aber nichts desto trotz ist der Auftakt in die drei Tage Sound of Bronkow bravourös gelungen. Die Mischung passt, die Stages sind perfekt und das Volk scheint bereit für Durchgang zwei. Da können die Musiker von Attic Giant, Candice Gordon und nicht zuletzt die liebliche Dorit Jakobs nur gewinnen. Zumindest bei mir. Die Vorfreude ist riesig.

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