WANDA – Bussis und Amore in der Jungen Garde Dresden

WANDA – 15.09.2018, Junge Garde, Dresden –

geschrieben von Torsten Arndt

Tante Ceccarelli würde ich liebend gern mal den Arsch versohlen. Das ist so unverfroren von ihr, sich beim Konzert von Wanda in der Jungen Garde an die Position Eins zu schieben. Und dabei hatte ich mich so sehr auf eine kleine Hinführung zu diesem Überhit der Österreicher gefreut. Aber nein, sie platzen mit Bologna mal so eben in meinen Samstag Abend in Dresden. 

Wanda baten zum Abschluss ihrer Niente-Tour nochmal zum Open-Air-Finale in den Großen Garten. Die Vorfreude meinerseits war immens groß, weil ich die Barden aus Wien bisher noch nicht erwischt hatte. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Ein Rockkonzert aus dem dicksten Rock’N’Roll Schieber, zum mitgröhlen, rumspringen und abfeiern! Die Cousine aus Bologna gab Luzia beim Wechsel noch ordentliche ein Klapps mit. Und der Schwung reicht aus, um das Dresdner Publikum nun völlig anzuzünden. Vor der Bühne fallen die restlichen Visiere, die letzten Füße tanzen und so mancher Sitz-Dresdner blickt verstohlen ins Rund der Garde. Aber es geht ja erst los!

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Im Übrigen war unser Local Hero Ansa Sauermann als Vorband am Start. Und er ließ sich die Chance natürlich nicht nehmen. Wer ihn kennt, weiß, dass Ansa ebenso wie die Wandas eine geile Rockröhre ist. Ich hatte ihn unlängst mal Solo im Beatpol erleben dürfen. Und allein auf der Bühne war er dann mehr Singer/Songwriter, weniger der laute Einheizer. Sehr ausdifferenziert. Gefällt mir! Heute merkte man ihm ganz klar die Freude an, in seiner Heimat spielen zu dürfen.

Derweil ging Wanda weiter voran. Sie kommen zwischen den Songs fast ohne Schnörkel aus. Routiniert wird Rico eingeschläfert, seine beiden Schwestern zwischen Weinflaschen stehen gelassen und im Wechsel laut Niente oder nach Amore gerufen. Und eins muss man ganz klar festhalten. Das Dresdner Publikum ist so textsicher, dass es hätte Herrn Marco Michael Wanda in der Front nicht bedurft. Das ist exzellent. Und gemeinsam zerfließen die Grenzen zwischen Sächsisch und Wienerisch. Erstaunlich. Aber egal. Wie befanden uns ja nun schon mitten im Konzert. Irgendwo hatte ich gelesen, Wanda seien wohl die letzte Rock’N’Roll Band im Musik-Zirkus. Das möchte ich so unterstreichen. Ihre Songs strotzen nur so vor eingängigen Melodien, im Ohr krabbelnden Hooks und Mitsing- und vor allem Mitspringpassagen. Und nach viel Schnaps im Café Kreisky ist der erste Part des Konzertes vorüber. Keine Ahnung wo die Zeit hin ist.

Niente ohne Ende

Das letzte Wienerlied melancholiert als erste Zugabe. Herausragend was die Band mit dem neu hinzugekommenen Quartett – bestehend aus Violinen und Trompeten – auf die Bühne streichelt. Das ist ein Gänsehaut Moment. Die Streicher dürfen auch den Schottenring begleiten, diesmal zupfend! Solche Momente möchte ich einfrieren. Fantastisch!

Nicht das der Eindruck entsteht, dass es gegen Ende des Konzertes ruhiger wird, nein wird es nicht. Ich sterbe schließt lediglich eine kleine Trilogie von der Niente Platte ab, welche etwas ruhiger daherkommt. Ich finde das herausragend.

Rauschendes Finale 

Mit dem zotteligen Columbo schließen sie den offiziellen Teil ab. Naja und am Ende fällt ihnen ja doch noch etwas ein und das ist für das rasende Publikum der absolute Höhepunkt. Nach dem scheinbar endlosen Verteilen von Bussis im Rund wird angezählt: 1, 2, 3, 4 … es ist so schön bei dir! Mein oder besser unser aller Hit. Die Garde steht, auch die Sitz-Dresdner. Und alle zählen mit!

Amore!

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