CLAIM – Conny liebt Rocco – Mein Konzert-Review

CLAIM – 18.03.2018, Groovestation, Dresden –

geschrieben von Torsten Arndt

Es ist immer wieder begeisternd, wenn die vier Blutsbrüder von Claim (stelle mir gerade das Geritze am Lagerfeuer vor) ihre musikalische Partitur in Dresden und Umgebung präsentieren dürfen. Diesmal sind sie in der Groovestation als Einheizer zur Record Release Fatsche der Band Cedric angetreten.

Bandvorstellung? Nein, nicht nötig. Die gibt es schon. Die musikalische Haudrauf-Variante aus dem Erzgebirge – genauer Oederan – ist wie gewohnt forsch, kreativ und unpräzise. Soviel sei schon mal verraten. Aber genau das macht Claim so sympathisch.

Fotos: Susann Klauck

Ich bin natürlich absolut parteiisch und da kann ich meine Gedanken auch nicht in Manndeckung nehmen. Ich kenne die Jungs schon etwas länger und wo auch immer sie am Start sind, bin ich es auch.
Ausuferndes Trommelpressing, ein Bass der mal direkt vorn drauf geht oder sich in den musikalischen Verbund eingliedert und die Melodien säuselnde Leadgitarre wissen auch diesmal wieder zu überzeugen. Und ab und an mischt sich auch ein neuer Song, ich glaube z.B. Rocco liebt Conny unter altbewährtes X, XX, XXY Muster. Oder wurden zwischenzeitlich die Songs umbenannt?

Auch wenn sich die Oederan-Posse den Ball überwiegend im alternativen Mittelkreis zuschiebt, möchte ich ihnen trotzdem noch gern ein Pop-Leibchen drüberziehen. Sie mögen es mir verzeihen. Klar die Haudrauf-Momente sind klar in der Überzahl, aber die Mischung „Rock Pop national“ steht ihnen gut.

 

Frontmann Kai Lehmann hat es über die Jahre geschafft die fabulösen Songs der vier etwas weicher zu singen. Einer erneuten Vergewaltigung seine Stimme konnte er somit zuvorkommen. Die straight nach vorn schiebenden Songs im Kontrast zu den leisen, fast gehauchten Tönen Lehmanns passt für mich sehr viel besser als die Schreiattacken früherer Auftritte.

Man merkt den vier Erzgebirglern bei jedem ihrer Auftritte die Spielfreude an, wenn sie ihrem Alter-Ego Futter geben können. Und dieser Enthusiasmus und das Feuer was sie nach all den Jahren immer noch versprühen, deckt die kleinen Ungenauigkeiten und Nebensächlichkeiten liebevoll zu. Bereits jetzt freue ich mich auf ihren nächsten musikalischen Ausritt, denn ich werde sicherlich wieder erste Reihe stehen.

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