Fragments_Band_Instrumental_Rock

Fragments – Instrumental und vielsagend – Ein Review

FRAGMENTS – 14.03.2017, Ostpol, Dresden –

Instrumentale Beats gepaart mit Indie-Gitarren

Die drei Mannen der französischen Instrumental-Band Fragments hatten zu Drums, Keys, Loops und partiellem Gitarrenspiel geladen. Der Ostpol war Gastgeber und hatte die Pegel sehr fein justiert. Vielleicht hatte auch die nicht ins Klangkollektiv einzupassende Stimme einen kleinen Anteil daran. Also halten wir fest: eine Stimme war nicht dabei. Für mich immer etwas ungewohnt, keine Stimme zu hören, aber im Falle der Franzosen von Fragments kein Nachteil.

Fragments waren die geplante Vorband vor The Iron Lung Quintet und spielten aufgrund des Platzmangels vor der Bühne. Sozusagen auf Schlagdistanz zum Publikum. Der Hauptact soll hier aber keine Rolle spielen, er war an diesem Abend nicht das Ziel unserer Begierde.

Elektronische Klänge in vorderster Front

Es lies sich gut an. Drums und Keys vermischten sich in Echoes zum verspielten Intermezzo. In der Mitte des Liedes unterlegte Benjamin Le Baron den Sound mit feinen leisen Electro-Beats. Und die hatte ich schon mal gehört. Ich kam nicht gleich darauf. Der Schleier viel als Off the Map in die Runde geschmissen wurde. The Notwist. Vermutlich haben die drei Franzosen von The Notwist noch nie was gehört, doch ich fühlte mich sehr an die Weilheimer Indie-Band erinnert. Das gefiel nicht nur mir gut, auch der Capitano begann seinerseits im Takt zu wippen. Diesen kleinen musikalischen Schlenker nahm ich in meine Gedanken liebevoll auf und sogleich auf einer kleinen Welle mit. Davon konnte ich mich herrlich umspülen lassen.

Große Gitarren-Fragmente am Ende

Nach der Hälfte des Konzertes kamen von Tom Beaudouin und besagten Benjamin Le Baron anfangs noch dezent integrierte E-Gitarren zum Einsatz, was sich zum Ende hin in kleine Gitarrenwände einschäumte. Und auch das gefiel mir sehr gut. Das an diesem Abend kein Gesang dabei war, störte mich schon lange nicht mehr. Meine Konzentration war voll und ganz für die Ausarbeitung der einzelnen instrumentalen Stücke fragmentiert. Trotz der akustisch, teils ruhigen Anlage der Lieder war der Sound weit weg von Chillout oder Ambient Anleihen.

Fazit

Ich lehne mich mal etwas heraus und würde sagen, dass sich Fragments in der Mitte zwischen Tycho und The Notwist platziert haben. Und mit Verlaub, ein klein wenig lokaler Anstrich am Ende sei mir erlaubt. Einen Tupfer von CLAIM möchte ich noch hinzufügen. Eine ganz ganz feine Mischung zwischen Indie-Pop, Rock und Electro. Nicht zu aufdringlich oder für den Zuhörer zu fordernd. Aber immer mit dem nötigen Druck, um abschweifende Gedanken wieder in den Saal zu holen.

Euer Torsten

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