Edwin Rosen live im Theaterrund der Kulturarena Jena

-geschrieben von Heike +++

Ein lauer Sommerabend, eine ausverkaufte Arena und ein Künstler, der mehr flüstert als schreit und dabei genau ins Herz trifft!

Edwin Rosen spielte letzen Donnerstagabend sein erstes Konzert in Jena und verwandelte die Kulturarena in einen melancholischen Dancefloor aus 80s-Wave, NDW-Gefühlen und stiller Euphorie.

Das Publikum war erwartungsgemäß jung. In den ersten Reihen: die lautesten Fans, meist weiblich. Es wurde gejubelt, gesungen, geseufzt und zwar so laut, dass man im Fotograben fast Ohrstöpsel gebraucht hätte (und das nicht wegen der Musik). Die verliebten Blicke Richtung Bühne lösten in mir alte Erinnerungen aus (man war ja selbst mal jung und von jeher musikbegeistert).

Copyright: Heike Schmidt (Zweikanal Music)

Musikalisch ließ Edwin Rosen seine Post-Wave-Signatur voll zur Geltung kommen: Klare Synthieflächen, zurückhaltende Beats, ein leicht düsterer Glanz und darüber seine Stimme, die nicht selten an Betterov erinnert. Doch bei aller Atmosphäre fehlte etwas: eine Band. Live blieb das Set etwas eindimensional, der Druck und die Dynamik einer echten Live-Besetzung hätten dem Abend spürbar gut getan. Auf Dauer, ich muss es gestehen, langweilte es mich etwas…so dass ich mich immer wieder dabei erwischte, wie ich mit den Augen und den Gedanken abschweifte.

Was bleibt, ist trotzdem ein starker Eindruck und das liegt vor allem an Edwin selbst: charmant, fast schüchtern, bodenständig, immer wieder breit schmunzelnd. Man spürte: Hier steht jemand, der gerade selbst noch nicht begreift, was für einen Hype er ausgelöst hat. Der sich selbst ständig fragt, wie er so etwas erschaffen konnte. Kein großer Auftritt, sondern ein leiser, ehrlicher. Und genau deshalb so besonders.

Eure Heike

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