„Jena – Du bist meine Stadt“ – Kulturarena Jena

06.08.2022, Jena

Unter diesem Motto fand mein zweiter Kulturarena-Abend statt. Und wer mich und den Zweikanal kennt, der weiß wie sehr uns die regionale Musikszene am Herzen liegt und wie sehr wir in den vergangenen Jahren versucht haben, die Szene hier in Thüringen, aber auch in Leipzig und Dresden zu fördern und zu unterstützen. Somit war’s mir eine persönliche Herzensangelegenheit diesen 4 Jenaer Bands, die hier auf der großen Kulturarena-Bühne zu diesem besonderen Abend aufspielen durften, zu erleben, zu fotografieren und hier mit euch zu teilen!

Fangen wir an. Immer der Reihe nach. Obwohl? Eine Reihenfolge gab es gar nicht, zumindest nicht im klassischen Support-Headliner-Sinne! Alle Bands waren gleichberechtigt und durften 2x für jeweils 30 Minuten und immer abwechselnd auf die große Kulturarena-Bühne springen und ihr Publikum entzücken.

Skavida

Kleine Ewigkeiten lang versuchte ich diese Jenaer Band live zu erwischen. Im Rahmen meiner Vergangenheit (huch, das hört sich aber schön dramatisch an) als ich noch mehr in das Geschehen und die Förderung der Thüringer Nachwuchsmusikszene involviert war, bin ich über sie gestolpert und wollte unbedingt mehr von dieser Ska-Band aus Jena und von ihrer Frontfrau Sabine hören. Nun hab ich es endlich geschafft. Dank dieses tollen Formats der Kulturarena! Und was ich hören durfte war großartig. Ska ist für mich so ein Genres, was ich wohl eher nicht zuhause auf Platte hören würde, aber live immer ein Garant für riesengroßen Spaß ist. Ich LIEBE sowieso alle Blechblasinstrumente, besonders Trompeten und Posaunen, weniger das Saxophone, aber in Kombination mit dem Sound und Sabines Stimme, war alles einfach nahezu perfekt. 

Airtramp

Gegründet 1983 als DDR-Untergrundband, wurden sie nach 2 Jahren von den politischen Machthabern wieder zum Schweigen gebracht. Was sie so zwischenzeitlich machten, kann ich euch gar nicht so genau sagen. Aber an diesem Abend standen sie wieder auf der Bühne und lassen uns mit ihrem systemkritischen Punkrock nicht nur zum Nachdenken bringen, vor allem auch zum Tanzen. Na gut vielleicht nicht gleich tanzen, aber zumindest zum Wippen oder Kopfnicken. Mit Frontmann und Sänger Olli Jahn hüpfte auch ein Kulturarena-Urgestein auf die Bühne. 

Brechraitz

Gegründet auf einer Jugendweiheparty 2003, haben sich die Jungs aufgemacht, die Jenaer Punkszene aufzumischen. An diesem Abend auf dem Jenaer Theaterplatz haben sie uns aufgemischt. Die Brechraitz-Fans standen seit dem ersten Ton vor ihrer Bühne und sangen, sprangen, feierten. So wie man das halt als Punkrocker eben tut. Ein herrlicher Anblick für meine kleine Moshpit-Seele. Und überhaupt: Die verkappte Punkerin in mir hatte wahnsinnigen Spaß mit dieser Band! Hier würde ich gern noch viel viel mehr hören und sehen. Und ab und an hüpfen sie ab sofort sogar durch meine Spotify Playlists. An diesem Abend hatte die Band noch ein paar weitere ganz besondere Gäste auf der Bühne. Mit dem Jugendchor „Blackbirds“ und der Cheerleader-Truppe der heimischen Basketballmannschaft punkten sie nicht nur bei mir auf der Sympathie-Skala. 

Mamoré 

Diese Band konnte ich im letzten Jahr am Glashaus im Paradies live erleben. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Workspace meets Music“ des Songkultur Netzwerkpunktes Jena, bei dem ich auch einen Workshop-Beitrag beisteuern konnte, stürmten Mamoré mit ihrer Neuen Deutschen Welle Nostalgie das Jenaer Paradies und ein wenig auch mich. Sollte das an diesem Kulturarena-Abend auch so sein? Yes! Die Jungs feierten mit uns eine riesengroße NDW-Party und kamen damit wahnsinnig gut beim Jenaer Publikum an. Wo ich nach etlichen Gesprächen feststellen konnte, dass die meisten diese Band noch nicht kannten. Jetzt wird das wohl endgültig anders sein.

„Jena – Du bist meine Stadt…

…die ich manchmal hasse aber auch mag.“

So stimmten alle 4 Bands am Ende des Abends ein und entließen uns glückselig in die Nacht.

Liebe Kulturarena, dieses Format schreit nach einer Wiederholung.

Eure Heike

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