Album Rezension – Ex:Re – Ex:Re
geschrieben von Torsten Arndt
Sie pulsiert, sackt mehrfach durch, sucht verzweifelt Halt und pocht doch kompromisslos. Diese neue Tonra-Nummer Romance paradiert zart aber zielstrebig an der Zerbrechlichkeit eines Moments vorbei. Die Single ist raus und sogleich zieht Elena Tonra zwischenmenschlich Bilanz und mich ohne Umwege wieder in ihren Bann. Romance fließt zeitweise traurig entrückt, voller Wehmut und Verletzlichkeit voran. Aber sie fließt. Dank eines antreibenden Basses und dezenten Synthies bleibt diese verwundbare Nummer aber stets in der Spur.
Electro-Pop in Schwermut verpackt
Ein paar Tage ist die VÖ des Solo-Albums Ex:Re von Daughter Frontfrau und Fixpunkt Elena Tonra her. Unter dem Pseudonym Ex:Re lässt sie uns feinfühlig an ihrem Gedanken-Kosmos zu Trennung, Schmerz und Entwurzelung teilhaben.
Und für diesen empfindsamen Einblick in das Seelenleben eines Menschen kann ich mir persönlich kaum jemand besseren vorstellen. Zehn Songs umfasst das selbst betitelte Album und kommt im verwundbaren Daughter-Gewand daher. Erneut dürfen wir tief in das verletzliche Gemüt von Frau Tonra schauen. Ob bei klaustrophobischen Nummern wie New York oder optimistisch ausschweifenden Songs wie Crush, generell malt die zerbrechliche Stimme von Elena Tonra solch poppige und wavige Songs mit Schwermut an.
Gelungenes „Debüt“
Auch wenn es auf diesem Album laut eigener Aussage nicht generell um das Zerstäuben verflossener Charaktere geht, schwingt in jedem Lied diese Ohnmächtigkeit gegenüber diesen unabwendbaren Gefühlen mit, welche eine Trennung hervorlocken. Egal ob nun als reale Person oder geisterhafte Scheme.