SHOUT OUT LOUDS – 28.04.2018, Beatpol, Dresden –
geschrieben von dj mauf am 02.05.2018
Am Samstag besuchten die Schweden von Shout Out Louds bereits zum vierten Mal Dresden. Nach dem Beatpol, der Reithalle und dem Alten Schlachthof folgt nun wieder der kleinste der genannten Clubs, definitiv aber der Schönste!
Das unerwartet warme Sommerwetter, das Wochenende und auch die Vorband Kytes sorgen dafür, dass das Publikum die Band mehr als gut gelaunt erwartet. Diese betritt pünktlich um 21 Uhr die Bühne und beginnt ihre Show mit Paola – mit dem wohl eingängigsten Stück der neuen Platte. Gleich darauf folgt mit Very Loud einer meiner geheimen Hits der Band und anscheinend nicht nur von mir:
And I know that it started somewhere, And I really like it now, Yes I really like it now
hallt es sehr laut vom Publikum zurück. Ich bin entzückt und sauge die wunderbare Aura in mich auf!
Und die Band?
Die genießt die Nähe zum Publikum und ist äußerst gut drauf, Sänger Adam Olenius tauscht sein Bier mit einem Gast und taucht in die Menschenmenge, dazu gleich mehr. Keyboarderin Bebban Stenborg wendet sich auch ab und an dankbar an ihre Fans und wiederholt, wie toll sie doch sind! Die beiden Gitarristen und der Schlagzeuger halten sich während des gesamten Konzertes dabei dezent zurück.
Beatpol-Konzerte sind halt immer geil
meint eine Freundin zwischendurch zu mir. Von mir gibt es keine Widerrede.
Die Setlist bleibt ausgewogen, die Schweden spielen vom neuen Album sechs von elf Songs, dazu ein bisher noch nicht veröffentlichtes Lied (New in Europe), dazwischen altbekannte Hits – diese hat die Band schließlich genug.
Fotos: Susann Klauck
Indie-Rock in reinster Form
Die zwei Lieder, welche mich sehr stark an The Cure erinnern (Normandie an Close to Me und Sugar an Six Different Ways), werden gleich hintereinander gespielt, bevor das nächste Highlight folgt: das fast sieben Minuten lange und bezaubernde Impossible. Spätestens als das Schlagzeug einsetzt, gibt es im Saal kein Halten mehr – es ist heiß in der Disko!
Darauf beginnt mit einem längeren Trommelwirbel, welcher eher an eine Hardrock-Band erinnert anstatt an einer Indiepop-Band, der Hit Tonight I have to leave it und somit auch der vorerst letzte Song des wundervollen Abends. Im ruhigen Part des Songs ordnet Adam Olenius Dunkelheit im Club an, nimmt sich eine starke Taschenlampe und zielt auf die sich drehende Diskokugel. Das Publikum zückt die Kameras und macht staunend Fotos, Adam setzt noch einen drauf und begibt sich in die Mitte des Clubs. Er und das Publikum setzen sich kurz hin, bevor es mit dem großen Finale des Songs weitergeht.
Als Zugabe gibt es noch Walls und schlussendlich den Über-Hit Please Please Please – Exstase pur und leider der letzte Höhepunkt eines fantastischen Konzertes in einem fabelhaften Club mit dem besten Publikum überhaupt!
Laut einer Studie sind Konzertbesucher glücklichere Menschen, nach diesem Konzert verlassen alle sogar überglücklich den Club!
über DJ !mauf
Er legt seit über 10 Jahren in Dresden Indie/Rock auf. Sein erstes Shout Out Louds Konzert im Beatpol (2008) ist ihm als eines seiner besten Konzerte überhaupt in Erinnerung geblieben, vom Gig auf der Straße-E (2010) hintegegen war er enttäuscht, sodass er mit gemischten Gefühlen zum Konzert ging.