Ein Krümelchen Vergangenheit und ein riesen Stück Zukunft!
Es ist wie eine andere Zeitrechnung mit diesem Axel Bosse und seiner Musik. Bis vor ein paar Monaten konnte ich diesem Singer-Songwriter so gut wie nichts abgewinnen. Warum? Kann ich gar nicht genau sagen, entsprach er doch im Grunde meinem Musikgeschmack. Er war da, ja. Ich nahm ihn wahr, ja. Seine Musik hat mich aber nie so richtig abgeholt, geschweige denn mitgenommen. Seine „Schönste Zeit“ war für mich immer ein langweiliger Radio-Mainstream-Teenie-Hit. Ich denke jetzt im Nachhinein oft darüber nach, warum es mich erst so spät erwischt hat.
Ich habe eine Vermutung: mich hatte die Liebe heimgesucht!
Sie schlug ein wie eine Bombe. Von einem auf den anderen Tag war alles anders. Und damit meine ich wirklich alles. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, fängt mein Herz an zu hüpfen. Und auf einmal war auch dieser Axel Bosse präsent. Seine Musik schaffte es, mich völlig kopflos zu fühlen und in mir Emotionen hervorzurufen, die ich nicht kannte. Nicht nur einmal wünschte ich mir, dieser verdammte Musiker hätte mich nicht erobert. Denn er schüttelte mich das ein oder andere Mal ordentlich durch. Himmelhoch jauchzend tanzend bei „Schönste Zeit“ und zu Tode betrübt ins Kissen flennend bei „Die Nacht“, voller freudiger Erwartungen lachend bei „Istanbul“ und mit einer heiden Angst zitternd bei „Roboterbeine“. Ich glaube, er hat es geschafft alle Emotionen, die ich aufbringen kann, mit seinen Songs hervorzurufen und auf ein hundertfaches zu potenzieren.
Und nun ist er endlich wieder da. Ich habe auf ihn und seine Musik gewartet. Schafft er es, wieder diese Gefühle in mir hervorzurufen? Nein, das schafft er nicht! Das ist aber auch gar nicht schlimm, denn die Liebe ist auf eine andere Ebene gerückt, da kommt Herr Bosse nicht mehr ran, auch wenn er sich große Mühe gibt. Aber genau wie unsere Liebe aus den Kinderschuhen entwachsen ist, hat sich auch die Musik von Bosse entwickelt. Mit grandiosen Streichern und Bläsern unterstützt von fantastischen Chören, greift er direkt nach meinem kleinen bescheidenen Herzen und hält es mit seinen Worten fest, drückt ab und an mal zu, um es nach einem kurzen Stillstand wieder zum Tanzen und Hüpfen zu bringen.
Sein „Engtanz“ hat mich sofort abgeholt und auf eine Reise mitgenommen. Eine Reise mitten hinein ins Herz und zu dir:
Ich möchte „Außerhalb der Zeit“ aus allen Konsequenzen fallen und mit dir Monsterpizza teilen. Mein traurigstes Gesicht wird mit „Dein Hurra“ zu blablabla und nicht eine schwarze Wolke ist mehr da. Lass uns „Steine“ essen, um Stein um Stein den Glanz des neuen Lebens zu entdecken. Und bei unser etwas „Krummen Symphonie“ läuft manchmal so viel schief, aber wir tanzen weiter, unseren Boogie, unseren Swing. Und über „Immer so lieben“ müssen wir gar nicht erst reden, denn mein Leben wäre so trist ohne dich. Und deshalb kann ich auch mit „Ahoi Ade“ keinen Frieden schließen, denn unsere Liebe soll nie vergehen.
Ich hoffe, hier an dieser Stelle irgendwann noch einmal ein Konzert-Review verlinken zu können. Im Gegensatz zum letzten Singer-Songwriter-Konzert vom lieben Philipp Dittberner z. B., ist das Album von Bosse gespickt mit tollen tanzbaren Songs, die prädestiniert für eine tolle Party sind. Ob wir es auf ein Konzert der „Engtanz“-Tour schaffen ist noch fraglich. Die Konzerte in Erfurt und Dresden sind leider schon restlos ausverkauft.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. So ist es ja bekanntlich in allen Liebeslagen. 😉
Nachtrag (27.03.016): Wir haben es tatsächlich auf das Konzert am 14.03.2016 in der Reithalle Strasse E in Dresden geschafft. Unseren Blogartikel zum Konzert („Bosse auf Engtanz“) findet ihr auf dem Dresdner Online-Portal „Hey Dresden“. Lest unbedingt mal rein.
Ein hormongesteuertes Zweikanal-Weibchen
2 Gedanken zu „Bosse und meine „Engtanz“-Liebe“