PHILIPP DITTBERNER – 08.10.2015, HsD, Erfurt –
Ein Konzert als Auftakt für die Liebe zueinander und zur Musik!
Hier fängt also unsere Geschichte an. Obwohl, eigentlich nimmt sie da schon so einiges an Fahrt auf. Als Frau könnte ich jetzt mit so schnulzigen Liebesdingen anfangen und euch unsere einzigartige Liebesgeschichte erzählen, aber das lasse ich an dieser Stelle einfach mal sein. Ist ja auch unser eigenes kleines Geheimnis, welches sich zu hüten lohnt. In dem ein oder anderen Blogartikel werdet ihr trotz allem genug von unserer Geschichte erfahren. Warum ich nun bei diesem Konzert „Allein und doch zu zweit“ war, erfahrt ihr erst etwas später. Geduld liebes Publikum!
Es war nämlich MEIN KONZERT! Typisch, denken sich die meisten Männer unter euch jetzt. Und ja, ihr habt recht. Wenn man Philipp Dittberner hört, dann denkt man sofort an ein „Klein-Mädchen“-Konzert und es war tatsächlich auch so. Das Publikum bestand fast ausschließlich aus Mädchen, Frauen, Freundinnen oder jungen Pärchen, also Mädchen, die ihre armen Freunde dazu zwangen, sie zu diesem Konzert zu begleiten. Auch ich war mit meinem Mädchen bei diesem Konzert. Mein Mädchen ist in dem Fall meine beste Freundin, die mich schon seit Monaten angestachelt hat, mit ihr doch zu diesem Konzert zu gehen. Bis dahin gab es allerdings von Philipp Dittberner nur ein Lied, welches im Radio rauf und runter gespielt wurde: „Wolke 4“. Zugegeben der Song ist gut, obwohl er mich erst gepackt hatte, als ich ihn live performed von einer Cover-Band gehört hatte. „Ditti“, wie ich ihn ab sofort liebevoll nannte, debütierte mit seinem Album „2:33“ erst Mitte September 2015 und auch erst dann konnte ich mir ein Gesamteindruck von seiner Musik verschaffen. Und ja, das Album war gut, auch wenn ich mehrere Anläufe brauchte, um die herausragenden Songs von den eher speziellen zu selektieren. Nach dem ersten Reinhören wurde sofort die entscheidende WhatsApp an meine Freundin versandt: „Wir müssen uns auf einen Schunkel-Abend einstellen“. Denn zum Abhotten ist die Musik von Philipp Dittberner definitiv nicht.
Jetzt möchte ich aber zum eigentlichen Konzert kommen. Erst einmal ein paar Gedanken zur Location! Es war mein erstes Mal im „Haus der sozialen Dienste“! Das Verwaltungsgebäude der Stadt Erfurt versprühte leider wenig Charme. Die Location sehr nüchtern, einer Aula ähnlich, war irgendwie völlig skurril. Unserer leichten Enttäuschung über die Location setzten wir entsprechend Wein und Bier entgegen!
Schnatternd und lästernd (so wie das Frauen untereinander so machen) bekamen wir vom Support Mari Mana gar nicht so viel mit. Außer einer ca. 5 minütigen Pause zwischen den Liedern, die sie wie folgt ankündigte: „Sorry Leute, aber ich muss erst mal meine Gitarre umstimmen. Normalerweise hat man dafür zwei Gitarren, aber für die zweite war kein Platz mehr im Bus.“ (Die Ausrede mit dem Platz im Bus hab ich erst vor kurzem wieder gehört und zwar bei Gloria). Ihre Songs waren alle sehr melodiös, ruhig und klar. Nett, aber vielleicht weniger ein Einheizer für den Hauptact?
Apropos Hauptact. Kommen wir zu „Ditti“! Und wieder machte sich ein Aula-Feeling breit, denn man hatte das Gefühl, dass eine Schulband die Bühne betrat. Leicht nervös, etwas tapsig und wenig routiniert eröffnete Philipp Dittberner den Abend mit dem Song „Vorhang auf“, welcher natürlich prädistiniert für die Eröffnung war. Spätestens da war mir klar, das wir es nicht mit einer Schulband zu tun hatten. Der Sound war vollmundig und packte jedes kleine Mädchen-Herz. Er spielte sich Titel für Titel durch sein Debütalbum und man konnte auch hier und da tanzen. Seine kurz vorm Albumrelease veröffentlichte Single „Das ist dein Leben“ konnte genau so begeistern, wie die anderen Schmuckstücke auf seiner ersten Platte. Hervorzuheben sind da vor allem „Bevor du gehst“, „Tretboot“ oder „Rausch“. Etwas verwirrt und leicht nervös trat Philipp Dittberner vor sein Publikum und kündigte den Song „Mein Ritual“ unkompletterweise nur als „Ritual“ an, was er sofort korrigierte und sich fragte, was das wohl wäre, was er da trinkt. Wasser, war es lieber „Ditti“, daran kann es also nicht gelegen haben. Oder vielleicht gerade 😉
Das Lied, auf das alle warteten, kam alsbald. Allerdings für meinen Geschmack enttäuschend vorgetragen. „Wolke 4“ mit den einprägsamen Liedzeilen:
„Lass uns die Wolke 4 bitte nie mehr verlassen,
weil wir auf Wolke 7 viel zu viel verpassen,
ich war da schon einmal und bin zu tief gefallen,
lieber Wolke 4 mit dir, als unten wieder ganz allein.“
knallt im Radio Mix mit dem Electro-Musiker Marv schon sehr, fiel der Song in der vorgetragenen Version, Ditti solo ohne Band, leider etwas ab.
Die Zugabe traf mit „In deiner kleinen Welt“ den Nerv des Publikums und alle drehten sich zum Refrain im Kreis und sangen lauthals mit:
„…trist und manchmal grau, blau und wunderschön,
ich würde mich so gern in deinen Welten drehen“.
Ich sang auch mit, schloss beim Drehen die Augen und versank liebestrunken in meinem berauschenden Gefühl. Verbinde ich mit den Liedzeilen doch so viel.
Der Unterschied zu anderen Abenden, als ich zu unserer Musik tanzte und an dich dachte, bestand an diesem Abend darin, dass du da warst! So richtig, so tatsächlich. Real. Keine Einbildung. Du standest da, schautest mich an, mit einem Blick, welchen ich in meinem Leben nie vergessen werde. Genau wie das Gefühl, was du in mir ausgelöst hast. Unbeschreiblich!
Kann man so einen Abend noch übertreffen? Ja, man kann. Aber das lest ihr in den nächsten Konzertberichten der Zweikanäle.
Eure und vor allem deine Chérie…
Ein Gedanke zu „Allein und doch zu zweit“