Die Heiterkeit – Was passiert ist – Album Nr. 4

geschrieben von Torsten Arndt

Dass das vierte Album Was passiert ist der Band Die Heiterkeit etwas prachtvoller klitzern wird, konnte man anhand der ersten Auskopplungen mit Titeltrack Was passiert ist und Wie finden wir uns bereits erahnen. Das es aber schon um einiges enthusiastischer ist als die Alben eins bis drei und nicht abermals im dunkelgrau des Lebens melancholisch verharrt, war so nicht zu erwarten.

Pop als Freund

Natürlich bin auch ich hier bei meiner Wortwahl sehr vorsichtig. Auf keinen Fall möchte ich Frau Stella Sommer – Kopf, Genie und Aushängeschild der Band – zu nahe treten. Aber ich halte fest, dass ich es wunderschön finde, dass die neuen Songs aus dem bleiernen Nebel etwas mehr ins Sonnenlicht gerückt worden sind.

Ob das nun dem Faktor Moses Schneider zuzurechnen ist, welcher als Produzent und Bassist für Die Heiterkeit fungiert oder an der punktuell weniger eingesetzten sonorigen Stimme Frau Sommers, kann man nur erahnen. Egal, es ist ein passendes Album zu den Knospen die jahreszeitbedingt draußen bald platzen werden. Hört dazu mal Jeder Tag ist ein kleines Jahrhundert:

Es weht ein Hauch sommerliche Wiese durch’s System. Auch der Alte Traum klappert freundlich übers Feld, zieht über eine gewisse Orientierungslosigkeit her und wird gebeten, da zu bleiben. Eine wirklich kraftvolle Nummer.

Nicht das sich alles in purer Happiness verliert, nein, denn in Alles sieht groß aus präsentiert uns Stella Sommer einen tragenden und nachdenklichen Song. Altes Gewand, geerdet, in undurchdringlichem Dunst eingehüllt. Ganz so euphorisch soll es dann doch nicht sein, aber das macht vielleicht den Reiz aus. Sich etwas weiterzuentwickeln, möglicherweise neu zu erfinden, Sachen auszuprobieren und trotzdem seinen roten Faden nicht zu verlieren.

Kontrollierte Freude

Das Album lässt Frau Sommer nahbarer wirken, Distanz schwindet, Nähe wuselt sich durch, gewollt oder unbewusst. Es steht ihr! Es ist an vielen Stellen eine Schwärmerei! Nach wie vor beherrscht sie die Gratwanderung zwischen Depression und Hoffnung hervorragend. Und manchmal scheint ein regungsloser Gesichtsausdruck für ein feines wohlwollendes Lächeln zu stehen. Und wenn nicht, rede ich es mir einfach ein!

Am 26.03. kann ich meine Schwärmerei fortsetzen, denn dann besuchen Die Heiterkeit Dresden und präsentieren uns Was passiert ist im Societaetstheater.

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